Vorteile der Schematherapie bei Borderline-Störung
Die Schematherapie hat einen integrativen Ansatz und beruht auf den Prinzipien der kognitiven Verhaltenstherapie, die durch Methoden und Konzepte anderer Formen der Psychotherapie erweitert werden. Schematherapeuten unterstützen Patienten dabei, tief verwurzelte und unsinnige Verhaltensmuster – oder Schemata – in seinem Leben zu ändern und benutzen dazu Behandlungstechniken, die auf das Denken, Handeln und Empfinden abzielen. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt auf dem Verhältnis zum Therapeuten, dem täglichen Leben außerhalb der Therapiepraxis und auf traumatischen Kindheitserlebnissen, die bei dieser Störung häufig vorliegen. Dr. Young glaubt, dass die erhöhte Wirksamkeit der Schematherapie zum Teil auf einem „begrenzten Reparenting“ beruht, wobei der Therapeut eine in der Kindheit vermisste elterliche Fürsorgerolle übernimmt. Dagegen setzen andere Behandlungsmethoden für BPS begrenztes Reparenting nicht ein.
Sowohl die Schematherapie als auch die Transference Focused-Psychotherapie zielen vor allem auf eine tiefgehende Persönlichkeitsveränderung ab. Dagegen beschränken sich andere Methoden auf die Behandlung bestimmter Symptome des Verhaltens bei Patienten mit dieser Störung, wie zum Beispiel eine Neigung zur Selbstverletzung. In den Worten von Dr. Young: „Andere Behandlungsmethoden für BPS wie die Dialektisch-Behaviorale Therapie haben ebenfalls die Fähigkeit von Patienten, ihr Leben zu bewältigen, verbessert und eine erheblich verminderte Neigung zur Selbstverletzung erreicht. Aber darüber hinaus befreien sich Patienten bei der Schematherapie aus einem Leben voller Schmerz, voller Hass auf sich selbst und voller Leere. Sie machen eine tiefere Veränderung der Persönlichkeit durch, und ihre Lebensqualität wird erheblich verbessert.“